Museum
Hausgeschichte:
Das alte Bauernhaus in der Waldulmer Straße 19 zählte einst zu den fünf größten
landwirtschaftlichen Gehöften im Dorf.
Der Erbauer Vogt Johannes Spinner (1795-1870) ließ 1834 eine Pflugschar in den
Eckbalken einmeißeln als Symbol des Bauernstandes. Im Jahr 1838 zog das neu
vermählte Ehepaar Johannes Spinner und Maria Anna Wilhelm in das bäuerliche
Gehöft ein, nachdem es zuvor in der Mauritius-Kirche zu Ulm getraut wurde.
Ihnen wurden 10 Kinder in die Wiege gelegt. Johannes Spinner war in zwei
Amtsperioden Bürgermeister von Mösbach, nämlich von 1838 bis 1841 und
abermals 1847 bis 1849. Ebenfalls war er Kirchenrechner. Sein Schreibpult ist noch
im Heimatmuseum vorhanden. Zeitlebens schrieb er mit dem Gänsekiel.
Es war eine prekäre wirtschaftliche Situation um das Jahr 1850:
Missernten, Kartoffelkäfer....Um das Jahr 1850 wanderten über 200 Personen aus
Mösbach nach Amerika aus. Selbst begüterte landwirtschaftliche Familien
verkauften Haus und Hof, um mit ihren Familien auszuwandern. Lichtblicke gab es
erst 1863 und 1869, nachdem es wieder Vollernten gab. Es dauerte aber noch eine geraume Zeit bis die
Not durch die entstandene aufblühende Industrie gelindert wurde. Die Erinnerung an jene trostlose
Zeitepoche aber, in der Johann Spinner mit seiner Familie lebte, ist bis heute im Museum lebendig
geblieben.
Das Haus diente von 1938 bis 1958 als Kindergarten.
Aus heutiger Sicht unvorstellbar, wieviel Kinder in dem Haus
untergebracht waren. (Jahrgang 1939-1941)