Aus einem Bauernbuben aus Mösbach wurde ein hochgeschätzter Missionar, Ethnologe und Botaniker in Chile – Pater Ernesto Wilhelm de Moesbach.
Sein außergewöhnliches Leben zwischen Schwarzwald und Araukanien erzählt von Entbehrung, Hingabe und dem Erhalt einer indigenen Kultur – eine Geschichte, die bewegt und fasziniert.
Eines möchte ich sagen:Ich bin jetzt alt, ich glaube, ich bin über achtzig Jahre alt. Während dieses langenLebens lernte ich die Sitten der alten Menschen gut kennen; Ich denke an alle Phasenihres Lebens; Sie hatten gute, aber auch schlechte Bräuche
In Chile nannte sich Ernst Wilhelm in der spanischen Landessprache Pater “Ernesto” Wilhelm de Moesbach. Den Herkunftsort von Ordensleuten hinter dem Ordensnamen zu setzen war eine allgemeine Regel bei allen Ordensleuten. Seinen Heimat- und Geburtsort ehrte er auf diese Weise ganz besonders.
Ernst Wilhelm war Mösbacher und international als Ethnologe, Sprachwissenschaftler und Botaniker anerkannt. Im Anschluss an seine Schulzeit an der Grundschule in Mösbach besuchte er das Gymnasium in Königshofen in Straßburg. Nach dem Studium wurde er Missionar und widmete seine Schaffenskraft der Erforschung der Lebens-gewohnheiten sowie der Sprache der lndigenen Mapuche Einwohner in Chile. Die Botanik des Landes Chile, insbesondere die Heilpflanzen der Region, war ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschung. Seine wissenschaftlichen Arbeiten sind bis heute viel beachtet. Mösbach wurde durch ihn und seinen Ordensnamen "Ernesto Wilhelm de Moesbach" in der Welt bekannt.
Über all das werde ich jetzt sprechen: Ich werde von der Entwicklung meiner eigenenExistenz und auch von der Lebensweise der Vorfahren erzählen.
Geboren 1882 in Mösbach, wirkte Ernesto Wilhelm de Moesbach ab 1920 über vier Jahrzehnte in Chile. Dort lernte und dokumentierte er die Sprache der Mapuche, ihre Zivilisation und ihre Probleme und die Botanik des Landes.
1930 veröffentlichte de Moesbach das Werk Vida y costumbres de los indígenas araucanos, basierend auf den Erinnerungen des Lonko Pascual Coña. Es beschreibt detailreich das Leben der Mapuche und gilt bis heute als Standardwerk.
Mit dem Werk Idioma Mapuche legte de Moesbach die Grundlagen für die linguistische Forschung zum Mapudungun. Zudem erklärte er in Voz de Arauco die Herkunft indigener Orts- und Personennamen Chiles.
In der posthum erschienenen Botánica indígena de Chile dokumentierte er das Heilpflanzenwissen der Mapuche – ein unschätzbarer Beitrag zu Ethnobotanik und Kulturgeschichte.
Heutzutage hat sich das Leben verändert; Die neue Generation ist stark chilenisiert;nach und nach hat sie den Aufbau und die Natur unserer Rasse vergessen; Es werdeneinige weitere Jahre vergehen und sie werden kaum noch ihre Muttersprache(Mapuche) beherrschen.
Das Heimatmuseum Mösbach hält die folgenden Dokumente.
Ernesto de Mösbachs Werke verbinden die europäische Missionstradition mit der indigenen Lebenswelt der Mapuche. Seine Schriften sind bis heute wertvolle Quellen für Wissenschaft, Kulturvermittlung und Dialog.
1930 - Basierend auf den Erinnerungen von Pascual Coña.
1944 – Erklärung indigener Namen in Chile.
1962/63 – Systematische Beschreibung der Sprache Mapudungun.
Posthum 1992 -Traditionellen Kenntnisse der Mapuche basierend auf Manuskripten und Notizen.
Alle Details finden Sie in unserem Sonderheft, dass Sie als Printversion über das Heimatmuseum gerne beziehen können.
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