Die Bedeutung der Kirche

Mösbach gehörte ursprünglich zum alten, weitausgedehnten Kirchspiel Ulm, das eine der ältesten Pfarreien in dieser Gegend darstellt. Die Pfarrei wurde wahrscheinlich vom Kloster Säckingen gegründet, das die Besetzung: Recht der Pfarrei inne hatte. Am 20. Juni 1335 beurkundet Bischof Bechtold von Straßburg, daß der Kantor der dortigen Domkirche, Ludwig von Straßburg, auf alle Rechte und Ansprüche, die ihm auf die Pfarrkirche zu Ulm und die mit ihr verbundene Filialkirche zu Renchen zustehen, Verzicht geleistet habe zu Gunsten der Äbtissin Agnes von Säckingen, welchem Gotteshause nunmehr die erwähnte Pfarrei inkorporiert sei.

Die Ulmer Kirchspielsmark reichte vom Ansenbach und dem "Önsbacher Brücklin" oberhalb Önsbach bis an die Rench, bzw. den Holchenbach. Sämtliche innerhalb dieser Grenzen liegenden Ortschaften, Weiler und Höfe vom Grintberg (Hornisgrinde), Sol- und Brumberg herab bis zum Rhein gehörten zur Ulmer Markgenossenschaft, deren "gemeine Wälder" der sog. Ulmhard im Gebirge und der Maiwald in der Ebene waren. Schon früh wurden die Mark und das Kirchspiel aufgeteilt. Renchen mit Wagshurst und einigen andern in der Herrschaft Lichtenberg gelegenen Filialen wurden zwischen 1318 und 1354 von Ulm getrennt. Wagshurst wurde 1798 von Renchen, Mösbach Erlach, Tiergarten und Stadelhofel in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von der Mutterkirche Ulm getrennt und zu selbständigen Pfarreien erhoben. Die Maiwaldungen verteilte man 1812 und den Ulmhard 1819 unter die genußberechtigten Gemeinden. Mösbach erhielt zum Beispiel 250 Morgen des Maiwaldes.

1863 durfte sich Mösbach von der Mutterkirche in Ulm trennen; zunächst bestand nur eine Kuratie und 1865 dann die Pfarrei Mösbach. Die gotische Kirche erbaute man auf dem etwas erhöht gelegenen Gelände neben der Schule. Im selben Jahr errichtete man auch das Pfarrhaus. Die Baukosten für Kirche und Pfarrhaus betrugen 43.239 Gulden. Am 29. Dezember 1862 konnte die Kirche St. Romani eingeweiht werden.

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